Statistik: Katholikenzahlen 2013 weitgehend stabil
Die Katholikenzahl in Österreich ist weitgehend stabil geblieben. Das ergeben die am Dienstag von den österreichischen Diözesen veröffentlichten Statistiken. Demnach gibt es mit Stichtag 31. Dezember 2013 in Österreich 5,31 Millionen Katholiken. 2012 waren es laut amtlicher Statistik der Österreichischen Bischofskonferenz noch 5,36 Millionen Katholiken. Das entspricht einem Rückgang von ca. 0,94 Prozent. Die amtliche Kirchenstatistik 2012 wurde ebenfalls am Dienstag veröffentlicht.
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Die Zahl der Kirchenaustritte ist 2013 gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, wobei die Diözesen unterschiedliche Entwicklungen melden. Während einige Diözesen einen leichten Rückgang verzeichnen, hat die Zahl der Austritte in anderen leicht zugenommen. Insgesamt traten 2013 54.845 Personen aus der katholischen Kirche aus. 2012 waren es laut amtlicher Statistik 52.336. Das entspricht einem Anstieg von ca. 4,8 Prozent.
Die Kirchenaustritte bewegen sich damit aber auch 2013 im Rahmen der letzten Jahre, abgesehen von 2010. 2011 verließen 59.023 Personen die Kirche, 2009 waren es 53.269. 2010 musste die Kirche 85.960 Austritte verzeichnen - eine historischen Höchststand -, was damals zu einem Gutteil auf das Bekanntwerden von Missbrauchsfällen im kirchlichen Bereich zurückzuführen war.
Trotz der Kirchenaustritte setzen über 99 Prozent der Katholikinnen und Katholiken durch ihr Bleiben oder den Eintritt ein klares 'Ja' zu ihrer Kirche". Damit steht die katholische Kirche "im Vergleich mit anderen großen Institutionen des Landes sehr gut da".
Mit Stichtag vom 31. Dezember 2013 wurden 4.769 Personen in die Kirche wieder oder neu aufgenommen. Das ist etwas mehr (plus 6,5 Prozent) als 2012 (4.477 Eintritte). 586 Personen machten von ihrem Recht auf Widerruf Gebrauch. Damit sind Menschen gemeint, die zunächst ihren Austritt erklärt hatten, nach einem Kontakt mit kirchlichen Verantwortlichen und innerhalb einer Dreimonatsfrist aber wieder Abstand von diesem Schritt nahmen. Die Widerrufe sind 2013 deutlich weniger (minus 10,1 Prozent) als 2012 (652).
Katholikenzahlen 2013 nach Diözesen
Erzdiözese Wien |
Für 2013 meldet die Erzdiözese Wien 1,246.608 Katholiken (2012: 1,258.210). 15.889 Personen traten aus der Kirche aus (2012: 16.217). Zugleich konnten bislang 1.066 Neu- und Wiedereintritte verzeichnet werden (2012: 1.149). 160 Personen widerriefen ihren Austritt (2012: 187). |
Diözese Linz |
Die Diözese Linz hat mit Stichtag 31. Dezember 2013 insgesamt 990.881 Katholiken (2012: 1.000.314). Im Jahr 2013 traten 9.187 Personen aus der Kirche aus (2012 waren es 7.886). 840 Personen traten wieder oder neu in die Kirche ein. (2012 waren es 735.) Zusätzlich widerriefen 65 Personen ihren Austritt (2012: 69) |
Diözese Graz-Seckau |
In der Diözese Graz-Seckau gehörten 2013 853.594 Personen der katholischen Kirche an (2012: 863.286). 10.200 Personen traten 2013 aus der Kirche aus (2012: 9.225). Gleichzeitig konnten bislang 1.139 Wieder- und Neueintritte mit Jahresende 2013 verzeichnet werden (2012: 969). 156 Personen widerriefen ihren Austritt (2012: 171). |
Diözese Gurk-Klagenfurt |
Mit Stichtag 31. Dezember 2013 sind 383.460 Kärntner römisch-katholisch (2012: 387.619). In der Diözese Gurk haben im vergangenen Jahr 3.094 Personen die Kirche verlassen (2012: 2.938). Die Zahl der Wiedereintritte und Übertritte beträgt bislang 346 (2012: 370). Außerdem widerriefen 38 Personen im Jahr 2013 ihren Austritt (2012: 49). |
Erzdiözese Salzburg |
In der Erzdiözese Salzburg wird die Gesamtzahl der Katholiken mit Stichtag 31. Dezember 2013 mit 479.781 angegeben (2012: 484.219). 4.590 Personen haben die Kirche verlassen (2012: 3.800), 373 sind wieder oder neu eingetreten (2012: 410). 34 Personen machten vom kirchlichen Angebot des Widerrufs Gebrauch (2012: 35). |
Diözese St. Pölten |
516.642 Katholiken hatten mit Jahresende 2013 ihren Hauptwohnsitz in der Diözese St. Pölten (2012: 522.532). 4.838 Katholiken sind im vergangenen Jahr aus der Kirche ausgetreten (2012: 5.094). Weiters sind 283 Wieder- und Neueintritte zu verzeichnen (2012: 309), sowie 39 Widerrufe (2012: 43). |
Diözese Innsbruck |
Die Diözese Innsbruck zählte zum Jahreswechsel 392.963 Katholiken (2012: 394.275). 3.338 Personen verließen die Kirche (2012: 3.271). Die Zahl der Eintritte belief sich 2013 auf 361 (2012: 242). 59 Personen widerriefen ihren Austritt (2012: 58). |
Diözese Eisenstadt |
199.652 Katholiken gehören mit Jahresende 2013 der katholischen Kirche im Burgenland an (2012: 201.260). Die Diözese Eisenstadt vermeldet für das vergangene Jahr 1.177 Austritte (2012: 1.133). 93 Personen wurden neu oder wieder in die Kirche aufgenommen (2011: 114). 7 Personen widerriefen ihren Austritt (2012: 17). |
Diözese Feldkirch |
2013 verzeichnet die Diözese Feldkirch 245.118 Katholiken (2012: 247.436). 2.532 Personen sind 2013 aus der Kirche ausgetreten (2012: 2.747). Zugleich konnten 230 Eintritte registriert werden (2012: 172). 28 Personen widerriefen ihren Austritt (2012: 23). |
Bei den Angaben für 2013 handelt es sich um vorläufige Zahlen. Kleinere Korrekturen - vor allem bei den Neu- oder Wiedereintritten - sind noch zu erwarten, da noch nicht in allen Diözesen die Daten für die letzten Monate des Vorjahres umfassend vorliegen. Erfahrungsgemäß werden die Zahlen der Kircheneintritte (Aufnahmen und Wiederaufnahmen) und der Widerrufe noch leicht steigen.
Maßgebliche Faktoren für den leichten Rückgang der Katholikenzahl sind nicht nur das Verhältnis von Austritten zu Kircheneintritten, sondern auch von Taufen zu Sterbefällen und von Zuzügen zu Wegzügen.
"Stabilisierung mit Hoffnungspotential"
Als "Stabilisierung mit Hoffnungspotential" bezeichnete der Medienreferent der Bischofskonferenz, Paul Wuthe, die kirchliche Situation mit Blick auf die aktuellen Katholikenzahlen. "Trotz der Kirchenaustritte setzen über 99 Prozent der Katholikinnen und Katholiken durch ihr Bleiben oder den Eintritt ein klares 'Ja' zu ihrer Kirche", gab dieser am Dienstag zu bedenken und verwies darauf, dass damit die katholische Kirche "im Vergleich mit anderen großen Institutionen des Landes sehr gut dasteht". Hoffnung gebe vor allem das neue positive Interesse an Kirche und Glauben, das mit Papst Franziskus zusammenhänge. Der deutliche Rückgang an Kirchenaustritten gegen Jahresende in einigen Diözesen könnte darin seine Ursache haben und sei ein "positives und bestärkendes Signal".