Kärnten Bischof für Photovoltaik auf Kirchtürmen
"Ich bin sehr dafür!": Klar zustimmend hat sich der Klagenfurter Diözesanbischof Alois Schwarz zu der Idee geäußert, Photovoltaikanlagen auf Kirchtürmen zu installieren. "Beim Klagenfurter Dom etwa würde sich die Südseite anbieten, da sie nicht einsichtig ist", sagte Schwarz in einem Interview der "Kronen Zeitung" am Hochfest Mariä Himmelfahrt. Sonnenenergie zu nützen würde nach den Worten des Bischofs Abhilfe angesichts hoher Stromrechnungen in vielen Kirchen schaffen. "Leider hat das Bundesdenkmalamt seine Einwände. Aber wir arbeiten miteinander daran."
Statt Nachhaltigkeit bevorzugt der in der Österreichischen Bischofskonferenz für Umweltfragen zuständige Kärntner Bischof den begriff "Enkeltauglichkeit". Kriterium des Umgang mit der Schöpfung solle die Frage sein: "Wie wollen wir unser Land hinterlassen, damit sich auch die Enkel wohl fühlen?"
Zum beträchtlichen Grundbesitz der Kirche in Kärnten sagte Schwarz, reich wäre die Kirche nur dann, "würden wir alles verkaufen". Er sei als Bischof jedoch "auch Treuhänder und Verwalter, dessen Aufgabe es ist, die Pfarrseelsorge zu sichern, Sozialleistungen zu gewährleisten und Kulturgut zu erhalten".
Als einer der größten Arbeitgeber in Kärnten wurde Bischof Schwarz in dem Interview um seine Einschätzung der Wirtschaft in dem hoch verschuldeten Bundesland gebeten. Seine Antwort: "Es herrscht momentan eine sehr verhaltene Stimmung in Kärnten. Es gibt nicht den großen erhofften Aufschwung, stattdessen aber große Sorge um die Arbeitsplätze." Den Spielraum der Landespolitik im Wirtschaftsleben schätzte der Bischof als derzeit nicht allzu groß ein: "Derzeit herrscht ein Sparprogramm; nur im Wohnbau gibt es einige Projekte."
Als Sparmaßnahme Landespolitiker abzuschaffen befürwortet Schwarz jedoch nicht. "Regionalpolitiker sorgen dafür, dass die Demokratie ein Gesicht hat, man ihr begegnen kann." Bürgernähe sei wichtig.
"Freue mich, dass es starke Frauen gibt"
"Es freut mich, dass es starke Frauen auch in der Kärntner Kirche gibt": Mit diesem Satz kommentierte Bischof Schwarz die Tatsache, dass mit 1. September erstmals eine Frau zur Leiterin des Kärntner Seelsorgeamtes bestellt wurde. Er fördere die Übernahme von kirchlicher Verantwortung durch Frauen "sehr, da ich der Meinung bin, Männer und Frauen müssen einen respektvollen, von Achtung getragenen Umgang miteinander pflegen und bereit sein, voneinander zu lernen."
Auf die Frage, wie er als Priester und Bischof mit dem Zölibat lebe, antwortete Schwarz, er "finde in der Jesusfreundschaft zu Mitmenschen Erfüllung". Letztlich könne er "nicht auf den Punkt erklären, warum ich diese Lebensform gewählt habe". Ihm gehe es da wohl wie einem Ehemann, der seine Heirat gerade mit dieser seiner Frau begründen solle.