"Wir sind Kirche": Martha Heizer bleibt Vorsitzende
Die Plattform "Wir sind Kirche", ein aus dem "Kirchenvolks-Begehren" von 1995 entstandener Verein, hat bei einer außerordentlichen Vollversammlung am Wochenende in Salzburg entschieden, ihre exkommunizierte Vorsitzende, Martha Heizer, im Amt zu belassen. Vorausgegangen waren heftige Diskussionen und Gegenstimmen, etwa von Heizers Vorgänger Hans Peter Hurka. Er stützte seine Rücktrittsforderungen auch auf eine per E-Mail gestartete Umfrage, an der sich 420 Personen beteiligten und eine große Mehrheit für einen Vorstandswechsel eintrat. Allerdings wurde rund die Hälfte der Stimmen dieser Umfrage von Nichtmitgliedern der Reformbewegung abgegeben.
Heizers Gegner befürchteten, dass durch den Verbleib des Ehepaares Heizers die Gesprächsbasis der Plattform mit der Kirchenleitung der katholischen Kirche zunichte gemacht würde. Eine zweite Umfrage wurde gestartet, diesmal exklusiv unter den 1.502 Mitgliedern der Reformbewegung. Von den 300 Rückantworten waren 70 Prozent für einen Verbleib von Martha Heizer.
Heizers Exkommunikation durch den Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer war Folge von eigenständig durchgeführten ungültigen Feiern der Eucharistie in privaten Hauskreisen. Damit hätten Martha und Gerd Heizer elementare Regeln der Eucharistiefeier gebrochen und sich selbst aus der Gemeinschaft der Kirche gestellt, betonte der Innsbrucker Theologe Prof. Roman Siebenrock zur Exkommunikation.