Klimaschutz: Kirche fordert "fairen Beitrag"
Die "Allianz für Klimagerechtigkeit" hat von Finanzminister Hans Jörg Schelling und der gesamten Bundesregierung einen "fairen Beitrag aus Österreich" zum "Green Climate Fund" gefordert, der Entwicklungsländer im Kampf gegen den Klimawandel unterstützen soll. Vertreter dieses breiten Bündnisses aus zivilgesellschaftlichen Organisationen - darunter neben "GLOBAL 2000" oder Klimabündnis auch die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission (KOO) - haben den Finanzminister am Donnerstag mit einem überdimensionalen Zahlschein an die Verantwortung gegenüber den Ländern des "Südens" erinnert. Die KOO war bei diesem symbolischen Akt durch die katholische EZA-Expertin Judith Zimmermann-Hößl vertreten.
Bei den Finanzzusagen für den Green Climate Fund hat sich Österreich - wie aus der Aussendung des Bündnisses hervorgeht - bisher nobel zurückgehalten: Bis zur nächstwöchigen Klimakonferenz in Lima sollen zehn Milliarden US-Dollar gesammelt werden, derzeit halte man bei 9,6 Milliarden. Österreich ist bisher eines der wenigen westeuropäischen Länder ohne Finanzzusage, könnte dies aber beim Ministerrat am kommenden Dienstag noch korrigieren. Und das wäre laut "Allianz für Klimagerechtigkeit" dringend erforderlich, denn: "Wird der angepeilte Betrag nicht erreicht, haben einige Länder wie die USA bereits angekündigt, ihre Beiträge wieder zu kürzen."
"Wir dürfen nicht daneben stehen"
Das wäre laut den Vertretern der Allianz "fatal" für die Klimaverhandlungen: "Wir dürfen nicht daneben stehen und zusehen, wenn Menschen in Entwicklungsländern unsere Hilfe benötigen." Das NGO-Bündnis erinnerte daran, dass hier Menschen durch Klimaschäden litten, "die selbst fast nichts zum Problem beigetragen haben". Die für Emissionen hauptverantwortlichen Industrienationen hätten deshalb Unterstützung in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar bis 2020 zugesagt.
"Dieses Versprechen muss auch die österreichische Regierung ernst nehmen", forderte die Klimaallianz einen "fairen Beitrag" von etwa 80 bis 100 Millionen Euro, der zusätzlich zu den bestehenden staatlichen EZA-Programmen budgetiert werden solle. An Umweltminister Andrä Rupprechter und Finanzminister Hans Jörg Schelling wurde der Appell gerichtet, "der Welt zu zeigen, dass man sich auf Österreich verlassen kann".
KOO-Geschäftsführer Heinz Hödl, der auch Präsident der Allianz katholischer Entwicklungsorganisationen "CIDSE" ist, erklärte am Donnerstag gegenüber "Kathpress", er stehe "voll hinter diesen Forderungen".