Der Katholisch.at-Jahresrückblick
Schweigend an der palästinensischen Seite der Mauer bei Bethlehem oder glücklich Arm in Arm mit einem Rabbi und einem Imam in Jerusalem vor der Klagemauer; betend in der Blauen Moschee und in respektvoller Haltung vor dem ökumenischen Patriarchen in Istanbul; klar und eindringlich in Straßburg und gemeinsam mit Shimon Peres und Mahmud Abbas beim Friedensgebet in den Vatikanischen Gärten: Diese Bilder von Papst Franziskus prägten 2014 nicht nur die mediale Berichterstattung über die Kirche, sie bezeichnen zugleich Kerninhalte eines Pontifikats, das auch im zweiten Jahr ungebrochen fasziniert.
Doch herausragende Ereignisse und Höhepunkte gab es auch im Leben der Kirche in Österreich und in anderen Ländern. Einen kursorischen Rückblick in Schlagzeilen bietet der folgende Jahresrückblick auf Basis von Kathpress-Meldungen:
JÄNNER
1.1.
Papst Franziskus ermuntert in seiner Neujahrspredigt dazu, das Jahr 2014 mit Zuversicht und Tatkraft anzugehen. Die christliche Hoffnung beruhe nicht auf "zerbrechlichen menschlichen Versprechen" oder einem "einfältigen" Zukunftsoptimismus, sondern auf dem Segen Gottes.
2.1.
Der Vatikan gibt bekannt, dass insgesamt mehr als 6,6 Millionen Menschen seit März 2013 zu Veranstaltungen mit Papst Franziskus kamen. Für das gesamte Jahr 2012 waren für Benedikt XVI. 2,3 Millionen Teilnehmer an Generalaudienzen, Mittagsgebeten und Gottesdiensten im Vatikan registriert worden.
5.1.
Papst Franziskus schränkt die Verleihung geistlicher Ehrentitel an Priester erheblich ein. Laut dem Internetportal "Vatican Insider" gibt es keine "Apostolische Protonotare" und "Ehrenprälaten seiner Heiligkeit" mehr, "Kaplan seiner Heiligkeit" ("Monsignori") werden sparsamer vergeben.
8.1.
Das Hilfswerk "Open Doors" veröffentlicht den Weltverfolgungsindex 2014. Die Spitzenposition auf der Liste der Länder, in denen Christen verfolgt werden, belegt wie seit zwölf Jahren erneut Nordkorea. Vor allem in Afrika werde aber der "islamische Extremismus" immer brutaler.
12.1.
Mit einem festlichen Gottesdienst wird Franz Lackner im Salzburger Dom in sein Amt als Erzbischof von Salzburg eingeführt. 4.000 Gäste, darunter 36 Bischöfe und fast 200 Priester und Diakone nehmen teil.
14.1.
Laut der von den österreichischen Diözesen veröffentlichten Statistiken ist die Katholikenzahl 2013 weitgehend stabil geblieben. Demnach gibt es mit Stichtag 31. Dezember 2013 in Österreich 5,31 Millionen Katholiken. 2012 waren es laut amtlicher Statistik der Österreichischen Bischofskonferenz noch 5,36 Millionen Katholiken. Insgesamt traten 2013 54.845 Personen aus der katholischen Kirche aus (2012: 52.336). Der Stephansdom bleibt der absolute Tourismusmagnet in Österreich: Rund 5,4 Millionen besuchten den Dom laut dem Kirchenmeisteramt von St. Stephan im Jahr 2013.
15.1.
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn wird von Papst Franziskus in die Kardinalskommission zur Aufsicht über die Vatikanbank IOR berufen.
18.1.
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi gibt bekannt, dass in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt 384 katholische Priester wegen sexuellen Missbrauchs vom Vatikan laisiert wurden.
21.1.
Mehr als 34.000 Antworten ergab die päpstliche Umfrage zu Ehe und Familie in Österreich. Zentrale Aussagen: Liebe und Treue, Ehe und Familie sind für die heimischen Katholiken nach wie vor hohe anzustrebende Werte. In vielen Punkten weichen kirchliche Lehre und Einstellung der Gläubigen aber auch deutlich voneinander ab, vor allem in Fragen der Empfängnisregelung, beim Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und bei vorehelichen Beziehungen.
24.1.
Der St. Pöltner Altbischof Kurt Krenn stirbt nach langer schwerer Krankheit im 78. Lebensjahr in Gerersdorf (NÖ). 13 Jahre lang, von 1991 bis 2004, war Krenn Bischof der Diözese St. Pölten. Beigesetzt wurde er am 8. Februar in der Bischofsgruft des St. Pöltner Domes.
27.1.
Audienz von Papst Franziskus für die Bischöfe der Wiener Kirchenprovinz; die Audienz für die Bischöfe der Salzburger Kirchenprovinz folgt am 30. Jänner. Im Anschluss daran und als Höhepunkt des Ad-limina-Besuchs kommt es zu einer Begegnung des Papstes mit allen Mitgliedern der Bischofskonferenz. Kardinal Schönborn und Erzbischof Lackner berichten danach von einer "ermutigenden" und "aufbauenden" Begegnung.
28.1.
Die deutschen Bischöfe einigen sich auf ein gemeinsames Vorgehen zur Unterstützung der insolventen Verlagsgruppe "Weltbild". Bis zu 65 Millionen Euro sollen dafür aufgebracht werden, die Diözesen München und Augsburg tragen den Löwenanteil von 35 Millionen.
FEBRUAR
5.2.
Kirchenexperten kritisieren den vom UN-Kinderrechtskomitee in Genf veröffentlichten Bericht zum Umgang der katholischen Kirche mit sexuellem Missbrauch von Minderjährigen. Eine Reihe von Neuerungen seit 2012 in der Kirche seien offenbar gar nicht berücksichtigt worden, bemängelt Vatikan-Diplomat Erzbischof Silvano Maria Tomasi.
6.2.
Papst Franziskus beruft Kardinal Christoph Schönborn in den Päpstlichen Rat für die Laien. Gleichzeitig bestätigte er den bisherigen Laienrats-Präsidenten, den polnischen Kardinal Stanislaw Rylko, in seinem Amt. Sekretär des Rates bleibt der deutsche Bischof Josef Clemens.
12.2.
Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, wehrt sich dagegen, als "konservativer Gegenspieler" von Papst Franziskus bezeichnet zu werden. Beider Verhältnis sei "mitbrüderlich, väterlich, ja herzlich".
13.2.
Europaweite Kirchenkritik an der neuen Euthanasieregelung in Belgien, die für aktive Sterbehilfe keine Altersgrenze mehr vorgibt: Österreichs Referatsbischof für Familien- und Lebensschutz-Fragen, Klaus Küng, sieht die entsprechende Abstimmung in Belgiens Abgeordnetenkammer als ein unheilvolles Signal für Europa. Kardinal Elio Sgreccia, langjähriger Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben, bezeichnet das Gesetz als "monströs" und "grausam". Laut dem Vorsitzenden der Belgischen Bischofskonferenz, Erzbischof Andre-Joseph Leonard, untergräbt die Regelung die "lebenswichtige Solidarität mit leidenden Menschen".
18.2.
Der Koordinator des Kardinalsgremiums zur Kurienreform, Oscar Rodriguez Maradiaga (Honduras), spricht sich für eine auch strukturelle Aufwertung der Laien in der Kirche aus, z.B. in Form einer eigenen Laienkongregation.
19.2.
Der Generalsekretär der Familien-Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, teilt mit, dass ein Großteil der vom Vatikan versendeten Fragebögen zu Ehe und Sexualmoral eingegangen ist. Es zeige sich, dass die Kultur und Tradition der jeweiligen Gesellschaften teilweise der katholischen Lehre zuwiderlaufen.
20.2.
Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper hält auf Einladung von Papst Franziskus vor dem Kardinalskollegium einen zweistündigen Vortrag über das katholische Familienbild und den pastoralen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Franziskus würdigt die "profunde Theologie" und das "klare Denken" in Kaspers Grundsatzrede.
22.2.
Bei einem feierlichen Konsistorium im Petersdom nimmt Papst Franziskus 19 Kirchenmänner in das Kardinalskollegium auf, darunter den vatikanischen Staatssekretär Pietro Parolin, den deutschen Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller, den 98-jährigen Ex-Sekretär Johannes' XXIII., Loris Capovilla, und 12 Bischöfe aus großen Diözesen der Weltkirche. Damit erhöht sich die Zahl der Kardinäle auf 218. 122 von ihnen könnten an einer Papstwahl teilnehmen.
24.2.
Franziskus setzt die erste große Etappe der Kurienreform: Durch ein Motu proprio (Erlass) des Papstes werden neue Wirtschaftsstrukturen im Vatikan geschaffen - ein neues Sekretariat sowie einen Rat für Wirtschafts- und Verwaltungsangelegenheiten. Präfekten des Wirtschaftsrats wird der australische Kardinal George Pell, als Koordinator der Münchner Kardinal Reinhard Marx berufen. Beide gehören auch dem K9-Kardinalsrat an.
25.2.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich appelliert im Blick auf die Situation syrischer Flüchtlinge an die Bundesregierung. Eine interministerielle "Task Force" soll "entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten, um eine größere Zahl besonders gefährdeter oder traumatisierter Menschen aus Syrien aufzunehmen".
MÄRZ
2.3.
Der St. Pöltner Bischof Klaus Küng feiert sein silbernes Bischofsjubiläum im Dom der niederösterreichischen Landeshauptstadt mit hochrangigen Gästen aus Kirche und Politik. Küng habe seine "schwierigste und heikelste Mission" in St. Pölten mit viel "Klugheit, Einfühlung, Geduld und Liebe" gemeistert, erinnert Kardinal Christoph Schönborn in seiner Festpredigt.
7.3.
"Betteln erlaubt - geben auch!": Mit diesem Slogan leistet die Erzdiözese Salzburg auf ihrer Website Widerstand gegen ein "Bettler-Bashing", das sich durch den Wahlkampf im Vorfeld der Kommunalwahlen im Bundesland Salzburg am 9. März zieht.
12.3.
Bundespräsident Heinz Fischer legt im Wiener Stephansdom einen Kranz im Gedenken an den vor zehn Jahren verstorbenen Kardinal Franz König (1905-2004) nieder und besucht dessen Grabstätte in der Bischofsgruft. Kardinal Schönborn dankt Fischer für sein "Zeichen der Verbundenheit" mit dem "großen Brückenbauer" König.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich ruft in der Fastenzeit zur Relektüre des Ökumenischen Sozialwortes von 2003 auf. Im Zuge des Projekts "sozialwort 10+" soll der vor zehn Jahren erschienene programmatische Text soll im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen neu gelesen werden, teilt Rats-Vorsitzender, Superintendent Lothar Pöll, mit.
Kardinal Reinhard Marx (60), Erzbischof von München-Freising, wird neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und damit Nachfolger von Erzbischof Robert Zollitsch (75). Bereits am 8. März ernennt ihn Papst Franziskus zum Koordinator des neuen vatikanischen Wirtschaftsrates, dem Gremium gehören sieben weitere Kardinäle und sieben nicht-geistliche Finanzexperten an.
13.3.
Der tschechische Religionsphilosoph Thomas Halik (65) erhält den mit umgerechnet 1,3 Millionen Euro dotierten Templeton-Preis.
19.3.
Der Grazer Caritas-Direktor Franz Küberl bestätigt, dass er Vertreter der katholischen Kirche im Publikumsrat des ORF bleibt. Bereits seit 1998 wird Küberl von der Bischofskonferenz als Kirchenvertreter in den ORF entsendet. Am 23. April folgt die Entsendung Küberls mit einem Mandat der Bundesregierung in den ORF-Stiftungsrat, dem höchsten ORF-Gremium.
22.3.
Papst Franziskus setzt eine Kommission zum Schutz von Minderjährigen vor sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche ein. Unter den Mitgliedern des neuen Gremiums ist die aus Dublin stammende Marie Collins, die in den 1960er-Jahren von einem katholischen Priester sexuell missbraucht wurde.
26.3.
Papst Franziskus nimmt den Amtsverzicht Papst nimmt Rücktritt des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst an. Zugleich wird Manfred Grothe, Paderborner Weihbischof und Leiter der Untersuchungskommission in Limburg, Apostolischer Adminstrator. Entscheidend für den Beschluss des Papstes war laut vatikanischem Presseamt nicht allein der Prüfbericht zu den hohen Kosten für den Neubau des Limburger Bischofssitzes, sondern auch das verlorene Vertrauen der Gläubigen.
27.3.
US-Präsident Barack Obama wird von Papst Franziskus zu einer einstündigen Privataudienz empfangen. Begleitet wird er dabei u.a. von US-Außenminister John Kerry. Im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Franziskus und Obama stehen die Krisenherde der Welt und der Kampf gegen globale Armut. Der US-Präsident lädt den Papst in die USA ein, wo im September 2015 das katholische Welt-Familientreffen in Philadelphia stattfindet.
27.3.
Das Ziel, in Österreich jährliche anonyme Erhebungen von Abtreibungszahlen und eine regelmäßige Erforschung der Motive für Schwangerschaftsabbrüche einzuführen, verfolgt die "Aktion Leben" mit einer parlamentarischen Bürgerinitiative. Gertraude Steindl, Präsidentin der "Aktion Leben", startet die begleitende Kampagne unter dem Titel "Fakten helfen".
28.3.
Kardinal Christoph Schönborn kritisiert in einem Pressegespräch die Änderung des ORF-Gesetzes: Dass wichtige Bereiche der Gesellschaft wie Wissenschaft, Kunst und Kirchen keinen gesetzlichen Anspruch mehr auf Vertretung im Stiftungsrat haben, "verstärkt den Einfluss der Politik auf die Zusammensetzung der ORF-Gremien". Die Abberufung des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst verteidigt er als die "einzig mögliche Entscheidung".
APRIL
3.4.
Innenministerin Mikl-Leitner holt Franz Küberl in den neuen "Migrationsrat für Österreich".
10.4.
Der Feldkircher Bischof Benno Elbs holt erstmals Frauen in die Leitungsebene der Diözese: Drei Frauen gehören dem neuformierten 14-köpfigem Diözesanrat an.
17.4.
Papst Franziskus wäscht am Gründonnerstag zwölf behinderten Menschen in einem römischen Therapiezentrum die Füße, unter anderem einem 75 Jahre alten libyschen Muslim.
18.4.
Dieter Kindermann, Innenpolitikredakteur und Kirchenberichterstatter der "Kronen Zeitung", stirbt am Karfreitag im 75. Lebensjahr.
20.4.
Papst Franziskus fordert am Ostersonntag fordert eine friedliche politische Lösung in der Ukraine: Alle Beteiligten müssen "jede Anstrengung unternehmen, um Gewalt zu verhindern".
27.4.
Vor rund einer Million Gläubigen und, als Premiere, auch in Anwesenheit seines zurückgetretenen Vorgängers, spricht Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom seine weiteren Vorgänger Johannes Paul II. und Johannes XXIII. heilig. Zwei Milliarden Menschen verfolgen den "Sonntag der vier Päpste" weltweit im Fernsehen oder Internet. Kardinal Christoph Schönborn kommentiert, mit der Heiligsprechung der beiden Päpste bekämen die Gläubigen "zwei gute Freunde im Himmel".
MAI
7.5.
Neue Daten belegen den Welterfolg des von der Österreichischen Bischofskonferenz herausgegebenen katholischen Jugendkatechismus "Youcat". Drei Jahre nach Erscheinen sind 4,5 Millionen vom "nach der Bibel erfolgreichsten katholischen Buch der Welt" gedruckt, erklärt der Publizist Bernhard Meuser in Augsburg.
12.5.
Der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz nimmt an einer 100-stündigen Mahnwache gegen die Budgetkürzungen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit (EZA) auf dem Wiener Ballhausplatz teil: "Es geht um internationale Solidarität, die wir als reiches Land den Armen der Ärmsten schuldig sind."
12.5.
Der Bad Mitterndorfer Pfarrer Michael Unger freut sich über den Erfolg des aus dem Ort stammenden Tom Neuwirth, der als bärtige Conchita Wurst beim Eurovisions-Songcontest für Furore sorgte. Einige Tage später Kardinal Christoph Schönborn zum gleichen Thema: Ihn habe der Sieg Conchitas gefreut, "und ich kann ihm nur wünschen, mit diesem Erfolg gut umzugehen, denn das ist nicht leicht".
22.5.
Der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer stellt wegen "privater Eucharistiefeiern ohne Priester" die Selbst-Exkommunikation von Martha Heizer und ihrem Mann Gerd Heizer fest.
23.5.
760 Kirchen in ganz Österreich beteiligen sich mit mehr als 3.200 Angeboten an der zehnten Langen Nacht der Kirchen, die auch in Nachbarländern zum Erfolg wird.
24.-26.5.
Papst Franziskus auf dreitägiger Nahost-Reise. In der ersten Station Amman forderte er am 24. Mai die Beilegung der Syrien-Krise und eine gerechte Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt. Ausdrücklich bekundet Franziskus seine Wertschätzung für den Islam, ging aber auch auf schwierige Lage der christlichen Minderheit in der Region ein. Abends geißelt der Papst im jordanischen Pilgerort Al-Maghtas (Taufstelle Jesu am Jordan) den internationalen Waffenhandel mit Syrien.
25.5.
Papst Franziskus setzt in Bethlehem eine überraschende neue Friedensinitiative für Israel und Palästina: Bei einer Messe lädt er den anwesenden Palästinenserpräsidenten Mahmoud Abbas und Israels Staatspräsident Shimon Peres zu einem Friedensgebet in den Vatikan ein. Beide sagen zu. In der Grabeskirche in Jerusalem betet Franziskus gemeinsam mit dem Ökumenischen Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., für die Kircheneinheit, es kommt zur Wiederholung der historischen Umarmung von 1964 zwischen Paul VI. und Patriarch Athenagoras.
26.5.
Franziskus betet an der Klagemauer in Jerusalem und legt einen Kranz an Theodor Herzls Grab nieder. Eine Messe am Ursprungsort der Kirche auf dem Jerusalemer Zionsberg beendet seine Nahost-Reise.
27.5.
Minister Sebastian Kurz lädt die 16 in Österreich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften zu einer Dialogrunde ins Außenamt. Ergebnis ist ein Bekenntnis zur engeren Kooperation, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Land zu stärken und sich zugleich weltweit für mehr Religionsfreiheit einzusetzen.
Die Wiener Kirche Neulerchenfeld wird an die an orthodoxe Kirche übergeben. Kardinal Schönborn überreicht dem serbisch-orthodoxen Bischof Irinej symbolisch die Kirchenschlüssel
29.-31.5.
Pfarrgemeinderätekongress mit 500 Delegierten in Mariazell: In Resümees ist die Rede von einem kräftigen Schub für das Miteinander von Klerus und Laien.
JUNI
6.6.
Die EU-Bischofskommission ComECE bedauert die von der EU-Kommission beschlossene Zurückweisung von "One of Us" - die mit mehr als 1,7 Millionen Unterzeichnungen bisher erfolgreichste Europäische Bürgerinitiative galt dem Schutz der Embryonen.
7.6.
Israels Staatspräsident Schimon Peres und der palästinensische Präsident Mahmud Abbas beten am Pfingstsonntagabend im Vatikan mit Papst Franziskus für Frieden zwischen Israelis und Palästinensern.
9.6.
Der katholische Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, fordert eine "vollständige Untersuchung" von Heimen für ledige Mütter und deren uneheliche Kinder in Irland. Anlass war der Fund eines Massengrabes mit 800 Kinderleichen in Tuam in der Grafschaft Galway, die aus einem kirchlich geführten Mutter-Kind-Heim stammten.
10.6.
Der ORF macht wichtige Fernsehbeiträge zum Thema Christentum künftig dauerhaft zugänglich: Das "Medienarchiv Christentum" der ORF-TVthek soll Sendungen über den christlichen Glauben vor dem Verschwinden bewahren, erklärt ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz beim Medienempfang der Erzdiözese Wien.
16.-18.6.
Sommervollversammlung der Bischofskonferenz vergangene Woche in Mariazell: In einer Erklärung appellieren die Bischöfe an die Bundesregierung, die Kürzungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit zu revidieren und einen Stufenplan zur Erhöhung der EZA-Mittel und der Aufstockung des Auslandskatastrophenfonds vorzulegen. In einer weiteren Erklärung sprechen sich die Bischöfe gegen künstliche Befruchtung und ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare aus und erneuern ihr generelles "Nein" zur Präimplantationsdiagnostik. Auch eine verfassungsrechtliche Verankerung des Verbots der aktiven Sterbehilfe wird befürwortet.
26.6.
Das "Arbeitspapier" (Instrumentum laboris) für die Familien-Bischofssynode im Oktober wird veröffentlicht. Demnach sehen viele Bischöfe Gesprächsbedarf etwa bei den Themen wiederverheiratete Geschiedene, Homosexualität oder künstliche Empfängnisverhütung.
28.6.
Kardinal Christoph Schönborn bezeichnet den Ersten Weltkrieg bei einem Requiem für den in Sarajewo ermordeten Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Gatten Sophie als "sinnloses Blutvergießen" und "Urkatastrophe" für die "giftige Geburt der Oktoberrevolution 1917, des Nationalsozialismus und des 2. Weltkriegs".
29.6.
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner erhält in Rom aus den Händen von Papst Franziskus das Pallium als Zeichen seiner Metropolitenwürde.
JULI
1.7.
Der Petitionsausschuss des Parlaments nimmt das Zwischenergebnis von 18.400 Unterzeichnern der Bürgerinitiative (PBI) "An der Hand" entgegen. Ziel ist eine humane Sterbebegleitung und das Verhindern von "belgischen Verhältnissen" in Österreich.
4.7.
Der Kardinalsrat für die Kurienreform (K9-Rat) bespricht in seiner fünften Konferenzrunde Weichenstellungen für Laien, Familie und Bischofsernennungen.
8.7.
Die Vatikanbank IOR legt eine Jahresbilanz für 2013 vor. Im Rahmen ihres Umbaus musste sie einen dramatischen Gewinneinbruch von 87 Millionen Euro (2012) auf 2,9 Millionen hinnehmen.
12.7.
Bischof Erwin Kräutler wird 75. In der Zeitschrift "miteinander" sagt er in einem Interview: Die Kirche muss "politischer werden" und die realen Lebensumstände der Menschen viel konkreter in den Blick nehmen.
Die Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs prüft als Mehrheitsaktionär den Ausstieg aus dem Bankhaus Schelhammer & Schattera, teilt ihr Generalsekretär Pater Erhard Rauch mit.
21.7.
Die Dreikönigsaktion vermeldet für das Jahr 2013, sie habe 17,4 Millionen Euro für Entwicklungsprojekte aufgewendet.
22.7.
Angesichts der Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa mit 181 Todesopfern fordert Caritaspräsident Michael Landau ein Ende der "Abschottungspolitik der EU".
24.7.
Glaubenspräfekt Kardinal Gerhard Ludwig Müller bekräftigt in einem Zeitungsinterview, die katholische Lehre lasse keinen Spielraum für Änderungen im kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen.
AUGUST
4.8.
Hochrangige Kirchenvertreter würdigen die am 2. August verstorbene Nationalratspräsidentin Barbara Prammer für ihr politisches und soziales Engagement. So dankt etwa Kardinal Christoph Schönborn Prammer "für den Dienst, den sie für unser Land so umsichtig und verantwortungsvoll wahrgenommen hat".
5.8.
Papst Franziskus trifft 50.000 Ministranten aus Deutschland und Österreich. Die Begegnung auf dem Petersplatz ist Höhepunkt der Ministrantenwallfahrt der deutschen Diözesen, an der auch rund 1.000 Mädchen und Buben aus den österreichischen Diözesen Wien und Linz teilnehmen.
12.8.
Kardinal Christoph Schönborn ist überzeugt, dass Papst Franziskus sein Reformtempo beibehalten wird: "Es wird Reformen geben", sagt er im Interview mit der "Rheinischen Post" - und dies vielleicht sogar bei den berühmten "Heiße-Eisen"-Themen wie wiederverheiratete Geschiedene oder Zölibat.
12.8.
Der Vatikan appelliert an Spitzenvertreter des Islam, die "grauenhafte Barbarei" und die "entsetzlichen Verbrechen" der IS im Irak öffentlich zu verurteilen.
16.8.
Franziskus spricht in Seoul (Südkorea) 124 koreanische Märtyrer seliggesprochen, die im 18. und 19. Jahrhundert ihres Glaubens wegen getötet worden waren. Der Feier auf dem Gwanghwamun-Platz im Zentrum wohnen 900.000 Menschen bei. Die Messe bildet den Höhepunkt der fünftägigen Südkorea-Reise des Papstes. Als neue Selige dürfen Paul Yun Ji-Chung (1759-1791) und seine 123 Gefährten künftig offiziell verehrt werden.
19.8.
In Ungarn, Deutschland und Österreich wird der 25. Jahrestag des Paneuropa-Picknicks gefeiert. Der Event vom 19. August 1989, bei dem die Paneuropa-Bewegung und der Malteser-Hilfsdienst eine wesentliche Rolle spielten, war mit der behördlich stillschweigend geduldeten Massenflucht von 680 DDR-Bürgern von Sopronköhida (Westungarn) nach St. Margarethen (Burgenland) verbunden. In der Budapester "Malteser-Pfarre" Zugliget findet eine Messe mit Kardinal Peter Erdö statt, der die historische Dimension der damaligen Ereignisse betont. Die Feiern sind mit dem Jubiläum "25 Jahre Ungarischer Malteser Hilfsdienst MMSZ" verbunden.
Kardinal Schönborn ist Hauptreferent beim Apostolischen Weltkongress der Barmherzigkeit (WACOM) in Bogota/Kolumbien. Im Fokus des sechstägigen Kongresses, an dem auch eine Pilgergruppe aus Österreich teilnimmt, steht die Bedeutung der Barmherzigkeit für die missionarischen Bemühungen der Kirche und die gesamte Gesellschaft.
23.8.
Der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer lehnt das Vorhaben von Gesundheitsminister Alois Stöger ab, Schwangerschaftsabbrüche auch im Westen Österreichs in öffentlichen Spitälern zu ermöglichen: "Abtreibung ist nicht die Lösung, sie ist ein Problem."
25.8.
"Religionsdialog" im Bundeskanzleramt: Bundeskanzler Werner Faymann und Kardinal Christoph Schönborn würdigen das gute interreligiöse Klima in Österreich. Dieses sei keine Selbstverständlichkeit, sondern Ergebnis intensiver Dialogbemühungen und eines positiv-wohlwollenden Verhältnisses des Staates zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften.
26.8.
Kardinal Christoph Schönborn reagiert betroffen auf den Rücktritt von Michael Spindelegger: Er habe den Vizekanzler, Finanzminister und ÖVP-Obmann "als Mensch, als Christ und als Politiker sehr geschätzt".
SEPTEMBER
5.9.
Vertreter von Judentum, Christentum und Islam gedenken bei einem interreligiösen Gebet für den Frieden in Innsbruck des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Bischof Manfred Scheuer sagt dabei: "Der Toten der Kriege zu gedenken, ist ein Liebesdienst sowohl der Angehörigen wie auch der Glaubens- und der Religionsgemeinschaften, und letztlich eine Menschenpflicht."
13.9.
Papst Franziskus feiert eine Messe an der italienischen Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs "Sacrario di Redipuglia". Das Totengedenken verbindet er mit einer Anklage gegen Waffenhändler und Kriegshetzer. Wie 1914 entstünden auch heute Kriege durch Geldgier, Machthunger und die Interessen der Waffenindustrie.
19.9.
Wie der Jahresbericht 2013 der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz zeigt, haben die kirchlichen Hilfswerke im Vorjahr 100 Millionen Euro an Entwicklungszusammenarbeit (EZA) geleistet. Darin enthalten sind knapp 12 Millionen Euro öffentliche Fördermittel sowie ein 11,5-Millionen-Anteil der Ordensgemeinschaften.
20.9.
Die Diözese Innsbruck feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit einem großen Fest in der Innsbrucker Innenstadt.
23.9.
Die Ordensgemeinschaften Österreich präsentieren ihre Aktivitäten zum "Jahr der Orden". Eckpunkte sind u.a. Akzente unter dem Motto "Mittwoch ist Ordenstag", die Initiative "sie BITTEN/wir BETEN", ein Videowettbewerb, ein Kalender mit Ordensfesten und die Website www.jahrderorden.at.
29.9.
Im Hinblick auf die Bischofssynode kündigt Schönborn an, er werde um "Teilverwirklichung" der Ehe werben. Die Kirche müsse Antworten finden auf das Zusammenleben vieler Paare ohne Trauschein, zumal es "auch außerhalb der vollen Verwirklichung der sakramentalen Gestalt der Ehe vielfältige Elemente der Wahrheit und Heiligung" gebe.
29.9.
Die Plattform "Wir sind Kirche" bestätigt ihre exkommunizierte Vorsitzende Martha Heizer im Amt.
OKTOBER
2.10.
Ein neues Islamgesetz für Österreich geht in Begutachtung.
4.10.
Der Vatikan befindet, dass ein militärisches Vorgehen gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" gerechtfertigt wäre. Ein "ungerechter Aggressor" müsse - unter Einhaltung internationalen Rechts - gestoppt werden können.
6.-19.10.
Dritte außerordentliche Weltbischofssynode zu den "pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung" im Vatikan mit Kardinal Christoph Schönborn als Synodenrats-Mitglied und Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz. 253 Kardinäle, Bischöfe, Priester und Laien aus 116 Ländern nehmen teil.
9.10.
Fünf Verbände und Hilfsorganisationen - Caritas, Dachverband Hospiz, Rotes Kreuz, Palliativgesellschaft und Vinzenzgruppe - fordern einen Rechtsanspruch auf Hospizversorgung und Palliative Care sowie ausreichende Finanzierung.
10.10.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich fordert die Bundesregierung wie alle politisch Verantwortlichen in Österreich und in Europa zu einer menschenwürdigeren Flüchtlingspolitik auf.
13.10.
In dem Zwischenbericht des ungarischen Kardinals und Generalrelators der Familien-Synode im Vatikan, Peter Erdö, heißt es, eine Wiederzulassung von wiederverheirateten Geschiedenen in Einzelfällen und nach einem "Weg der Buße" unter der Verantwortung des Bischofs sei denkbar.
15.-18.10.
"72 Stunden ohne Kompromiss": 5.000 Jugendliche engagieren sich in 400 Sozialprojekten für Fairness und Nachhaltigkeit.
18.10.
Bischöfe aus allen Erdteilen betonen zum Abschluss der zweiwöchigen Sondersynode im Vatikan ihre Unterstützung für die christlichen Familien. In einer von rund 190 Oberhirten aus mehr als 120 Ländern mit breiter Mehrheit beschlossenen "Botschaft" wird die Bedrohung der Familie durch einige Tendenzen der modernen Gesellschaft beklagt. Dazu gehören nach Meinung der Bischöfe "die Schwächung des Glaubens und der Werte, der Individualismus, die Verarmung der Beziehungen und ein frenetischer Stress, der das Nachdenken ausschließt".
Der Vatikan teilt am selben Tag mit, dass sich die Synode nicht auf eine gemeinsame Linie für den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexualität verständigen konnte. Bei der Abstimmung über das Abschlussdokument bekamen die betreffenden Passagen des Textes eine absolute Mehrheit, verfehlten aber die erforderliche Zweidrittelmehrheit.
Papst Franziskus warnt in seiner Ansprache zum Abschluss der Bischofssynode über Ehe und Familie gleichermaßen vor einer "feindlichen Erstarrung" wie vor einer "falschen Barmherzigkeit" in der katholischen Kirche. Ersterer Versuchung erlägen "Traditionalisten und Intellektualisten", die sich "im Geschriebenen einschließen und sich nicht von Gott überraschen lassen wollen", letztere sei hingegen typisch für die sogenannten "Progressiven und Liberalen" sowie ein "zerstörerisches Gutmenschentum".
20.10.
Teilnehmer Kardinal Christoph Schönborn zieht in einem Pressegespräch Bilanz über die außerordentliche Bischofssynode im Vatikan. Großes Echo habe dort sein Vorschlag für den theologischen Schlüssel der "Gradualität" für die Wertschätzung auch von Lebensformen, die nicht der Vollform der sakramentalen Ehe entsprechen, gefunden.
28.10.
Die "Grande Dame" der österreichischen Zeitgeschichte, Erika Weinzierl, stirbt im 90. Lebensjahr.
NOVEMBER
4.11.
Die Beziehungen zwischen dem Staat und der katholischen Kirche haben in Österreich ein "erfreulich hohes Niveau erreicht" und beruhen auf "gegenseitigem Vertrauen". Das betont Bundespräsident Heinz Fischer bei einem Mittagessen mit den Mitgliedern der Bischofskonferenz in der Wiener Hofburg.
7.11.
In einer Erklärung zum Abschluss ihrer Herbstvollversammlung geben die österreichischen Bischöfe bekannt, dass der Feldkircher Bischof Benno Elbs den heimischen Episkopat bei der kommende ordentlichen Bischofssynode im Oktober 2015 vertreten wird. Zusätzlich wird voraussichtlich Kardinal Christoph Schönborn als Mitglied des Synodenrates an den Beratungen teilnehmen. Bei der vorbereitenden Synode im Oktober habe sich die "vom Papst gewollte Haltung der liebevollen Begleitung von Familien und von Menschen auf ihrem Weg zu einer christlichen Ehe" im Vatikan durchgesetzt. In weiteren Erklärungen fordern die Bischöfe mehr Engagement für den Schutz des Lebens an seinem Beginn und Ende. Zum geplanten neuen Islamgesetz gebe es keine eigene Stellungnahme und damit auch "keinen Einwand".
Im Parlament tritt erstmals die Enquetekommission "Würde am Ende des Lebens" zusammen. Caritaspräsident Michael Landau fordert, dass sich der Allparteienkonsens über den Vorrang humaner Sterbebegleitung auch in ausreichender Finanzierung von Hospizversorgung und Palliative Care niederschlagen muss.
8.11.
Mit einem Festakt an der Universität Wien und einer Festmesse in der Schottenkirche feiert die ökumenische Stiftung Pro Oriente ihr 50-Jahr-Jubiläum.
9.11.
Zum Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren erinnern die deutschen Bischöfe an den Beitrag von Johannes Paul II. zur "Wende" von 1989 und mahnen eine "prophetische Kraft" in Politik und Kirche ein.
11.11.
Der ökumenische Patriarch Bartholomaios I. besucht das Burgenland und feiert den Festgottesdienst zum Martinsfest mit. Die Diözese Eisenstadt schenkt der griechisch-orthodoxen Kirche ein Grundstück in St. Andrä am Zicksee, wo das erste orthodoxe Kloster in Österreich entstehen soll.
13.11.
Papst Franziskus empfängt Bundespräsident Heinz Fischer im Vatikan, dieser lädt zu einem Besuch nach Österreich ein.
13.11.
Der Regierungsentwurf für das neue Fortpflanzungsmedizingesetz geht in Begutachtung und wird danach von kirchlicher Seite heftig kritisiert. Der Tenor: Rechte der Kinder werden verletzt, Risiken für Frauen ignoriert, eine fundierte Auseinandersetzung unmöglich gemacht.
18.11.
Mit der Neubearbeitung seines alten Aufsatzes "Zur Frage nach der Unauflöslichkeit der Ehe" sorgt der emeritierte Papst Benedikt XVI. für Diskussionen. In einer "neu gefassten" Schlussfolgerung verweist er auf die "Unmöglichkeit" für wiederverheiratete Geschiedene, die Kommunion zu empfangen. Am 7. Dezember erklärt Benedikt in der FAZ, dass er damit die Bischofssynode im Herbst habe beeinflussen wollen, sei "völliger Unsinn".
25.11.
Papst Franziskus redet im EU-Parlament in Straßburg den Politikern ins Gewissen. Europa muss die christlichen Wurzeln seiner Identität, "seine gute Seele", wiederentdecken. Die Religion ist für den Kontinent nicht nur das fundamentale Erbe einer 2.000-jährigen Vergangenheit, sondern biete auch die Grundlage für seine künftige soziale und kulturelle Entwicklung. Franziskus fordert zudem eine gemeinsame Strategie der EU-Staaten zur Bewältigung der Flüchtlingsproblematik an den Südgrenzen des Kontinents.
28.-30.11.
Papst Franziskus reist in die Türkei. In Ankara trifft er u.a. mit dem türkischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zusammen und betont, dass Christen und Muslime gemeinsam gegen Gewalt und Extremismus stehen müssen.
DEZEMBER
2.12.
2. Dezember - Laut dem Spendenbericht 2013 haben die Österreicher über 550 Millionen Euro gespendet - um 50 Millionen mehr als 2012.
6.12.
Kardinal Christoph Schönborn überreicht dem Wiener Biochemiker und früheren Wissenschaftsminister em. Prof. Hans Tuppy den Kardinal-Innitzer-Preis 2014.
8.12.
Die Diözese Innsbruck blickt zu ihrem Jubiläum auf eine 50-jährige "Liebesgeschichte mit Gott" zurück. Im Dankgottesdienst im Jakobsdom sagt Bischof Manfred Scheuer aber auch, angesichts der "Auswanderung" vieler Katholiken nach Konflikten, Ausgrenzung, Behäbigkeit und Missbrauch sei ein neuerliches Aufbrechen in der Kirche notwendig - "ohne Bürokratie, Rechthaberei, Sicherheitsdenken".
9.12.
Kardinal Schönborn reist in päpstlichem Auftrag in die Ukraine und appelliert zum Zusammenhalt der Kirchen, um den Frieden im Land wieder herzustellen.
Der Vatikan veröffentlicht das erste Vorbereitungsdokument zur Bischofssynode im Oktober 2015. Teile der "Lineamenta", die den Bischofskonferenzen zugesandt werden, sind ein Fragebogen zu Ehe, Familie und Sexualität sowie das Abschlussdokument der zurückliegenden Außerordentlichen Synode. Papst Franziskus wünscht keinen Schritt mehr zurück hinter den gegenwärtigen Diskussionstand.
10.12.
Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, übt harsche Kritik an neuen Fortpflanzungsmedizingesetz. Die Regierungsvorlage "grenzt an Ignoranz", es seien auch nach Überarbeitung keine substanziellen Verbesserungen erkennbar.
15.12.
US-Außenminister John Kerry bittet den Vatikan um Hilfe bei der Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo und bei der Suche nach humanitären Lösungen für die Insassen.
16.12.
Katholische Laienorganisationen bilden eine breite Allianz gegen das geplante Fortpflanzungsmedizingesetz.
18.12.
Papst Franziskus wirbt für ein gemeinsames Reformationsgedenken von Lutheranern und Katholiken. Im Jahr 2017 hätten beide Konfessionen erstmals die Möglichkeit, "weltweit ein und dasselbe ökumenische Gedenken zu halten".