Weitere Flüchtlingsquartiere notwendig
Der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer hat seinen Aufruf zur Suche nach möglichen Flüchtlingsquartieren verstärkt. Inständig bitte er alle Tiroler um eine "beherzte Prüfung, ob im Einfluss- und Nahebereich Räume und Wohneinheiten für Flüchtlinge zu schaffen wären", erklärte der Diözesanbischof am Freitag in einer Aussendung. Nötig seien zudem auch weiterhin Beiträge für ein wohlwollendes Klima für Flüchtlinge, wobei Scheuer für die bisher geleistete Flüchtlingsarbeit allen Beteiligten Dank aussprach.
Bereits im August 2014 hatte Bischof Scheuer gemeinsam mit dem Innsbrucker Caritasdirektor Georg Schärmer einen ähnlichen Aufruf gestartet, woraufhin von Seiten der kirchlichen Einrichtungen rund 160 Plätze als Erstunterkünfte für Asylwerber zur Verfügung gestellt werden konnten. Vor allem Ordenseinrichtungen öffneten dabei ihre Türen: So stellten alleine die Barmherzigen Schwestern Platz für rund 130 Personen zur Verfügung. Im Stift St. Georgenberg-Fiecht steht ein Trakt für derzeit rund 20 Jugendliche bereit.
Angaben der Diözese zufolge seien zahlreiche weitere bisher angebotene Quartiere nach Besichtigung und Prüfung leider nicht nutzbar. Notwendige Umbauten oder Renovierungen wären zumeist mit sehr hohen Kosten verbunden. Durchaus gebe es in mehreren Pfarren Überlegungen und Bemühungen, wodurch in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gemeinden in Sillian, Inzing, Jerzens, Innsbruck, Stubaital und Wipptal kleinere Einheiten bereits entstanden seien oder sich in Vorbereitung befinden würden.
Caritasdirektor Schärmer bezeichnete das bisher in der Diözese Innsbruck Erreichte als "ganz besondere Leistung", auch da der Standard der Quartiere weit über die Vorgaben des Bundes hinausgehe. Er würdigte zudem die Solidarität: Trotz einer oftmaligen Konfrontation mit ausgrenzenden Kräften würden sich die Verantwortlichen in den Pfarren um "gute und vertrauensvolle Stimmung im Umgang mit Flüchtlingen" bemühen. Wichtig sein allerdings weitere Ressourcen, um auch für die Zeit nach einem positiven Bescheid Asylanten begleiten und ihre gute Integration in die Gesellschaft gewährleisten zu können.
Seit 2012 wurden von der Innsbrucker Caritas insgesamt 327 Wohnungen an 581 Menschen auf der Flucht vermittelt.