Franziskanerkloster nimmt Flüchtlinge auf
Zehn Flüchtlinge aus Syrien und dem Iran - allesamt junge Männer zwischen 20 und 35 Jahren - haben bei den Franziskanern in Pupping (Bezirk Eferding) eine neue Bleibe gefunden. Wie die Oberösterreichischen Nachrichten am Donnerstag berichteten, seien die vor einigen Wochen aufgenommenen Asylwerber von den hier lebenden vier Mönchen, der Klosterschwester und den Langzeitgästen in das klösterliche Alltagsleben integriert worden. "Wir sind ein offenes Haus und haben aufgrund der großen Flüchtlingsnot gesagt, wir versuchen es, die Asylwerber in unsere Gemeinschaft hereinzunehmen", wird Pater Fritz Wenigwieser zitiert.
Untergebracht sind die Flüchtlinge in Doppelzimmern mit Nasszelle im Osttrakt des Klosters, in dem sonst Gäste übernachten, die im Kloster eine Auszeit machen. Die Franziskaner sind um strukturierten Tagesablauf für ihre Schützlinge bemüht. So werde etwa gemeinsam gegessen und gearbeitet, wobei sich die Flüchtlinge an Putz- und Küchendienste, Garten- oder Bauarbeiten beteiligen würden, berichtete Wenigwieser, schließlich sollten die Männer nach ihren schlimmen Erfahrungen "nicht in die Luft schauen müssen".
Erfolgte die Kommunikation bisher über zwei Asylwerber mit guten Englischkenntnissen, soll sie künftig dank eines Deutschkurses, den ein ehemaliger Volksschuldirektor und zwei weitere Lehrkräfte regelmäßig geben, noch erleichtert werden. Durchaus führe das Zusammenleben manchmal auch zu Konflikten, wobei der Franziskanerpater auf einen traumatisierten Flüchtling verwies, dessen Streit mit einem Mitbewohner eskaliert sei. Ihm sei nun eine Therapie ermöglicht worden.
Kritik übte der Wenigwieser am Betreuungsschlüssel der Flüchtlingshelfer von Caritas und Volkshilfe, bei dem zu wenig Zeit für den einzelnen Asylwerber übrig bleibe. "Ein Quartiergeber kann auch nicht 24 Stunden für die Flüchtlinge da sein", so der Ordensmann.